Foto von Kenneth Steinhaus

Warum bist du Pflegefachkraft geworden? Gespräch mit Kenneth

Geschrieben von Johannes Schleicher am 3. Januar 2019
Kategorie: Pflege

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Kenneth hat vor ein paar Jahren seine Ausbildung zum Altenpfleger gemacht. Jetzt hat er seine Prüfung zur examinierten Pflegefachkraft bestanden. Darüber haben wir ihm einige Fragen gestellt!

Aus welchem Grund hast du die Ausbildung begonnen?

Natürlich ist es kein Beruf wie jeder andere; ich persönlich habe die Ausbildung angefangen, weil sie sehr abwechslungsreich ist. Kein Tag ist wie der andere, man erfährt so viel von den Mitmenschen, mit denen man zusammenarbeitet, es gibt immer wieder schöne und berührende Momente, die diesen Beruf einzigartig machen.

War die Ausbildung schwer, hat sie Spaß gemacht – oder beides?

Die Ausbildung im Allgemeinen wäre mir eventuell leichter gefallen, wenn ich mehr gelernt hätte, aber wem geht das nicht so. Wie man von jedem einzelnen Lehrer zu hören bekommt, ist wahrscheinlich Anatomie das schwierigste Fach, aber dennoch, hat man es einmal drin, vergisst man es nicht.
Als besonders habe ich die Atmosphäre während der 3 Jahre empfunden: Ich hatte nie so sehr wie dort das Gefühl, dass alle meine Mitschüler so sehr das gleiche wollen. Nicht einmal nach bis dato 12 Jahren Schule.

Was waren denn grob die Inhalte?

Es war auf jeden Fall umfangreicher als erwartet. Die Ausbildung setzt sich aus einem riesigen Spektrum in allen Bereichen des täglichen Lebens zusammen, von Schädlingsbekämpfung bis hin zur berühmten Anatomie des Menschen, von dem Erschaffen des eigenen perfekten Pflegeheims bis hin zu wirklich ernsten und oftmals viel zu selten besprochenen Themen wie der Tod und das Sterben.

Hast du auch menschlich etwas mit auf den Weg bekommen?

Unsere Klasse war eine bunte Mischung: Menschlich gesehen bin ich froh, in einer Klasse gewesen zu sein, die so tolle Mitschüler in sich hatte, die mitten im Leben standen und die Ausbildung nur quasi zwischen all das geschoben haben. Was ich daraus gelernt habe ?

Egal, wie stressig es einem erscheint, man darf nicht aufgeben und muss weiter machen.

Inwiefern wird sich deine Arbeit jetzt von der früheren unterscheiden?

Ganz klar in der Verantwortung. Man kann nicht mehr sagen, man hätte schlecht geschlafen oder lässt es mal ein bisschen ruhiger angehen. Sobald man auf der Arbeit ist und durch die Tür tritt, muss man sich bewusst sein, dass man jeden Moment 110 Prozent geben muss, denn es lauern an jeder Ecke Situationen, auf die man gefasst sein muss.

Wo arbeitest du jetzt gerade?

Die meiste Zeit habe ich in der Kurzzeitpflege in der Magdeburger Straße 18 verbracht. Ich bin dort auch mehrere Monate im betreuten Wohnen tätig gewesen und momentan bin ich in der Hauskrankenpflege, also in unserem ambulanten Team, ebenfalls in der Magdeburger Straße.

Würdest du anderen empfehlen, auch die Ausbildung zu machen? Und wenn ja, warum?

Unbedingt rate ich jedem dazu, die Ausbildung zu machen, der für sich selbst eine Herausforderung sucht, der offen für Neues ist und auch manchmal bereit ist, an seine Grenzen zu gehen; für all diejenigen, die nicht nur wegschauen, wenn der Fachkräftemangel noch stärker wird als zuvor .

Die Gründe sind ganz klar die Dankbarkeit, die Geschichten aus Zeiten, die wir uns nicht einmal erträumen könnten und natürlich das Gefühl, etwas Gutes zu tun.

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