mokenthin kocht Kasslerbraten

Jedermann kocht – Kasslerbraten von Frau Molkenthin

Geschrieben von Marco Tesmer am 2. April 2019
Kategorie: Betreutes Wohnen

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In älteren Menschen stecken so viele Geheimnisse, so viele Geschichten, und nicht zuletzt: so viel Kochkunst und Wissen, was die traditionelle Küche angeht. Da ich Pflegefachkraft bin und deswegen schon berufsbedingt viel mit älteren Herren und Damen zu tun habe, lag es auf der Hand, dass ich versuche, mir ein wenig von diesem Wissen anzueignen. Denn ich koche zufällig auch leidenschaftlich gerne!

Meinen Plan konnte ich dann auch bald in die Tat umsetzen, denn ich hatte schnell eine Dame gefunden, die ihr Wissen gerne mit mir teilen wollte. Und zwar ging es um einen Kasslerbraten: Genauso traditionsreich wie lecker!

Meine Kochpartnerin war Frau Molkenthin.

Früher hat Frau Molkenthin in einer Gaststätte gearbeitet. Mittlerweile hat sie eine Wohnung in unserem betreuten Wohnen bezogen. Neben der Schriftstellerei – sie schreibt Kindergeschichten, Essais und Aphorismen – kocht sie auch leidenschaftlich gerne.

Kasslerbraten ist nicht unbedingt ein kniffliges Gericht, möchte man meinen. Braten, Sauerkraut, Kartoffeln, fertig. Aber gerade da liegt die Tücke verborgen! Deshalb kredenzen wir dir hier ein Rezept, mit dem der Kassler zum wahren Gaumenschmaus wird!

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Mit dem Kassler hat es übrigens noch eine ganz eigene Bewandtnis im Leben von Frau Molkenthin. Vati hatte der nämlich gar nicht geschmeckt!

Vati schmeckt das nicht

„Mutti hat immer gesagt: Vati isst kein Kassler. Einmal haben wir meine Eltern zum Essen eingeladen und an diesem Tag gab es welchen, daneben allerdings auch noch andere Fleischsorten.
Aber siehe da: Mein Vater aß Kassler. Und geschmeckt hat’s ihm auch! Da hab ich nicht schlecht gestaunt und nachher meine Mutter danach gefragt. Die meinte dann: „Vati isst Kassler nicht, weil das Fleisch gespritzt ist!“ Da lag also der Hase im Pfeffer! „Weißt du, womit das Fleisch gespritzt ist? Mit Salz!“, sagte ich meiner Mutter. Das fand ich so niedlich.“

Kasslerbraten mit Sauerkraut und Kartoffeln

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Leichte Zubereitung, Dauer: 2 Stunden, Rezept für ca. 6 Personen

Zutaten

  • 2 kg Kassler Nacken
  • 5 Zwiebeln
  • Öl
  • 1 Glas Sauerkraut
  • Ein gehäufter Esslöffel Apfelgriebenschmalz
  • 1 Apfel
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5-6 Pimentkörner
  • Salz, Pfeffer, Zucker
  • 3 Esslöffel Mehl, aufgeteilt
  • 2 kg Kartoffeln

Zubereitung

kassler-zutaten

Kasslerbraten

Heize den Ofen auf 180° (Ober- und Unterhitze) vor.
Kassler mit kaltem Leitungswasser abspülen und mit Küchenkrepp trockentupfen.

Einen Esslöffel Öl in einer mittelgroßen Pfanne erhitzen. Kassler von allen Seiten scharf anbraten und danach in eine Auflaufform legen.

4 Zwiebeln schälen und vierteln. Viertel in grobe Streifen schneiden. Zwiebeln in der Pfanne auf mittlerer Hitze sanft anschwitzen, bis sie glasig werden. Angeschwitzte Zwiebeln in einem Sieb abtropfen lassen.

Zwiebeln rings um den Kassler in die Auflaufform drapieren. 400 ml Wasser hinzugeben und mit Salz und Pfeffer würzen.

Für 2 Stunden im Backofen lassen. Währenddessen immer wieder mit Bratensaft übergießen.
Kassler aus dem Ofen holen und in ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden.
Reduzierten Bratensaft mit den Zwiebeln in einen mittelgroßen Topf gießen.

Für die Soße 2 Teelöffel Mehl in 100 ml Wasser verquirlen und in den reduzierten Bratensaft geben. Aufkochen, bis die Soße verdickt. Mit Salz und Pfeffer abdecken.

Tipp: Die Zwiebeln musst du nicht glasig braten, solltest es aber tun. Denn so brauchen sie weniger lang im Ofen und bringen die Verdauung nicht so sehr in Wallung.

Sauerkraut

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Eine halbe Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Apfel in kleine Stücke schneiden.
Einen gehäuften Esslöffel Apfelgriebenschmalz in einem mittelgroßen Topf zerlassen.
Einen Esslöffel Zucker hinzugeben und karamellisieren lassen.
Zwiebelwürfel und ein Viertel der Apfelstücke hinzugeben und kurz anbraten.

Das Sauerkraut, 2 Lorbeerblätter, 5-6 Pimentkörner und den Rest der Apfelstücke hinzugeben und so viel Wasser hinzugießen, bis alles bedeckt ist. Eine Dreiviertel Stunde auf schwacher Hitze köcheln lassen.
2 Teelöffel Mehl in 100 ml Wasser verquirlen, in's Sauerkraut gießen und alles aufkochen lassen, bis es verdickt.

Tipp: Mehl dickt eine Flüssigkeit erst an, wenn sie kocht. Darunter dickt nichts.

Kartoffeln

Kartoffeln schälen und in Viertel schneiden. Kartoffelstücke in einen Topf geben und Wasser hinzugießen, bis die Kartoffeln bedeckt sind. Prise Salz hinzufügen und zum kochen bringen.
Kartoffeln ca. eine halbe Stunde kochen, bis sie weich sind. Das Wasser abgießen.

Damit ist alles gesagt: Lass es dir schmecken!

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