Heimbeatmung – was bedeutet das?
Geschrieben von am 6. Februar 2018
Kategorie: Intensivpflege
Heimbeatmung heißt, dass die Patienten ein Beatmungsgerät zu Hause haben und damit 24 Stunden am Tag oder auch nur temporär beatmet werden.
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Viele Betroffene benötigen eine maschinelle Beatmung beispielsweise nur nachts. Es wird unterschieden zwischen Patienten, die noch selbst die Fähigkeit zum Atmen besitzen und nur eine unterstützende Beatmungsform (wie etwa die CPAP-Beatmung) benötigen, und solchen, die ununterbrochen auf ein Beatmungsgerät angewiesen sind.
Formen der Heimbeatmung
Dabei ist sowohl eine Beatmung über eine Trachealkanüle als auch über eine spezielle Atemmaske denkbar. Trachealkanülen werden direkt durch eine kleine Öffnung im Hals in die Luftröhre der Betroffenen eingesetzt. Diese Form der Beatmung wird auch invasive Beatmung genannt. Sie ist meist notwendig, wenn der Patient auf eine dauerhafte Beatmung angewiesen ist. Der Eingriff wird von einem Arzt durchgeführt. Atemmasken hingegen werden verwendet, wenn nur eine temporäre Beatmung notwendig ist. Diese Form der Beatmung wird nicht-invasiv genannt. Es gibt Atemmasken in den unterschiedlichsten Ausführungen und Passformen. Sie werden individuell im Schlaflabor angepasst.
Ursachen für Heimbeatmung
Ursachen dafür, dass eine Person beatmet werden muss, liegen meistens bei temporären oder bleibenden Störungen des Nervensystems oder der Atemmuskulatur. Typische Krankheitsbilder in der Heimbeatmung sind zum Beispiel die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und die Muskeldystrophie. Die Patienten in der Heimbeatmung sind zum Teil vollständig von einer Beatmungsmaschine abhängig. Daher ist bei diesen heimbeatmeten Patienten eine ambulante Intensivpflege unumgänglich.
Pflege bei Heimbeatmung
Im Falle der invasiven Heimbeatmung, also der Beatmung durch eine Trachealkanüle, ist eine Intensivpflege unter bestimmten Voraussetzungen ratsam. Jeder tracheotomierte Patient, ob mit oder ohne Beatmung, der sich nicht selbstständig die Trachealkanüle wechseln, sich endotracheal absaugen und die Tracheostomapflege selbst durchführen kann, hat einen Anspruch auf ambulante Intensivversorgung. Der Pflegegrad spielt hierbei keine Rolle. Wichtig ist allerdings die frühzeitige Anfrage der Versorgung, da immer eine gewisse Vorlaufzeit benötigt wird. In der Intensivpflege ist den Betroffenen eine Versorgung durch besonders geschultes, hoch qualifiziertes Pflegepersonal sicher. Die Kosten für die ambulante Intensivpflege werden meist größtenteils von der Pflegekasse bzw. der Krankenkasse getragen.
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Reisen mit Beatmung
Viele Menschen gehen davon aus, dass die Beatmung für die Betroffenen vor allem Velust von Lebensqualität bedeutet. Dass das Leben beatmeter Menschen nicht von Verzicht geprägt sein muss und dass Inklusion durchaus möglich ist, zeigen zahlreiche Betroffene, die mit Beatmungsgerät auf Reisen gehen. Passend dazu hat Mirco Mengel auf dem Kongress für Außerklinische Intensivpflege (KAI) 2015 eine interessante Präsentation zum Thema Reisen mit Beatmung gehalten, die Sie sich hier ansehen können: